„Hört uns mal zu!“ – Workshop mit Rapper Spax an der IGS Rodenberg

03 Dezember 2024
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Zu Schuljahresbeginn 2024 ging das Rap-Projekt „Hört uns mal zu!“ des Wahlpflichtkurses Darstellendens Spiel (Jg. 8) der IGS Rodenberg mit dem hannoverschen Rapper Spax an den Start. Ein Statement gegen Rassismus sollte der thematische Schwerpunkt eines eigenen Rapsongs werden. In den Wochen bis zu einem ersten Workshop zur Songentwicklung mit dem Rapper in der Schule wurden diese Idee und erste Formulierungsversuche im Unterricht erarbeitet. Nun traf man sich in der IGS Rodenberg zur praktischen Umsetzung.

Hintergrund war die Idee, in ein noch zu erarbeitendes Theaterstück auch einen Rap mit einer klaren Botschaft einzubauen. Ein außerschulischer Experte musste her. Die Wahl fiel auf Spax, der neben künstlerischer Tätigkeit in eigener Sache seit Jahren Projekte in Zusammenarbeit mit Schulen leitet, in denen er mit Schüler*innen Songs mit ihren ganz persönlichen Anliegen erarbeitet. Dabei liegen ihm neben der Songentwicklung die Stärkung der einzelnen Persönlichkeiten und die Förderung einer demokratischen Haltung am Herzen.

Als Sponsor wurde neben dem Förderverein der IGS Rodenberg die Bürgerstiftung Schaumburg gewonnen. Dies gelang, weil das Projekt gleich mehrfach den Schüler*innen zugutekommt: Neben einer Aufwertung des schulischen Theaterspiels hat es einen vielleicht sogar größeren Wert in der Präventionsarbeit. Indem Jugendliche intensiv über ihre Lebenswirklichkeit und eigene Anliegen nachdenken und dabei die Herausforderung wagen, diese öffentlich in einem Song zu präsentieren, sind sie in ihrer Persönlichkeit gefordert und können diese stärken. Die Bürgerstiftung verfolgt das Ziel, in Schaumburg möglichst viele solche pädagogischen und sozialen Projekte finanzieren zu helfen, die ansonsten oft gar nicht umsetzbar wären.

Vierzehn Jugendliche waren es schließlich, die Spax beim Workshop zunächst viele Fragen stellten, z. B. nach seinem Leben als Rapper und seiner Definition von Erfolg. Er antwortete auf Augenhöhe, reagierte teils mit Gegenfragen und brachte das Gespräch schnell von Oberflächlichkeiten auf Wesentliches. „Wer wollt ihr sein?“ war sein Impuls, aus dem sich direkt der Übergang zur Arbeit am gemeinsamen Song ergab: „Was ist eigentlich Rassismus, wie wollt ihr damit umgehen?“ Nun sprudelte es nur so aus den Jugendlichen heraus.  Auch Bernward Altmeppen von der Bürgerstiftung, der zu einem kurzen Besuch vorbeischaute, war beeindruckt von dem Eifer und der Energie der Gruppe.

Gemeinsam wurden treffende Sätze zum Thema Rassismus formuliert und von Spax schon einmal versuchsweise zu einem Beat gerappt. Konzentriert wurden Reimwörter gesucht, erklärt, für gut befunden oder auch wieder verworfen. Nach insgesamt vierstündiger Arbeit kommentierte ein Schüler das entstandene Ergebnis, dabei auch ein wenig verwundert über sich selbst: „Krass, ich habe hier heute mindestens 10 % mehr Deutsch gelernt!“ Ein großer Teil des Songs war tatsächlich fertiggestellt. Anstrengend sei es auch gewesen, gaben die Schüler*innen zu, ließen es sich aber nicht nehmen, noch schnell einige Autogramme und Selfies mit Spax zu ergattern, bevor sie eilig nach Hause strebten.

Die endgültige Fertigstellung des Songs und eines Videos findet Anfang 2025 in einer mehrtägigen Fortsetzung der Workshoparbeit statt. Bis dahin wird fleißig geübt.