Wie erfolgt die Anmeldung zu den Forscherklassen?
Mit der Anmeldung an unserer Schule haben grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in die so genannten „Forscherklassen“ aufgenommen zu werden. Bereits seit dem 01.08.2009 gibt es diese an der IGS Rodenberg. Sie werden für die Jahrgangsstufen 5 und 6 als zweijährige Profilklassen angeboten und haben einen ausgewiesenen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt.
Auf den Anmeldeunterlagen können entsprechende Eintragungen vorgenommen werden. Wenn es mehr Anmeldungen zu den Forscherklassen als zur Verfügung stehende Plätze gibt, müssen diese nach allgemein üblichen Kriterien zur Klassenbildung an Gesamtschulen vergeben werden. Um die erforderliche Entscheidung abzusichern, wird bei der Anmeldung darum gebeten, Gründe anzugeben, warum die Schülerin / der Schüler die Forscherklasse besuchen möchte, oder Erfahrungen zu beschreiben, die für eine Aufnahme sprechen.
Was kennzeichnet den Unterricht der Forscherklassen?
In der Forscherklasse verbinden wir Themenbereiche der Biologie, der Chemie und der Physik und deren Fachinhalte mit denen des Unterrichtsfaches „Arbeit-Wirtschaft-Technik“ (AWT).
Durch die Verknüpfung mit AWT-Unterrichtsinhalten ist es möglich, einen insgesamt fünf Unterrichtsstunden umfassenden, naturwissenschaftlichen Unterricht für die „Forscher/innen“ anzubieten. Neben Kompetenzen, die identisch zum naturwissenschaftlichen Pflichtunterricht abgedeckt werden, kann dadurch fachübergreifender, sehr viel intensiver und insgesamt vertiefender gearbeitet werden.
Bei den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5 und 6 ist i.d.R. ein großes Interesse an Phänomenen unserer Umwelt vorhanden. Oft stellen sich diese Umwelterscheinungen jedoch als so komplex dar, dass zu ihrem Verständnis eine ganzheitliche, fächerübergreifende Erarbeitung notwendig ist. Dies ist der Ansatz des naturwissenschaftlichen Unterrichts an der IGS Rodenberg. Der Unterricht wird Phänomen orientiert, anwendungsbezogen und problemlösend gestaltet. Ausgehend von den Alltagserfahrungen der Schülerinnen und Schüler und von den bereits erworbenen Kompetenzen aus der Grundschule werden die Unterrichtsinhalte so gewählt, dass die Schüler an naturwissenschaftliche Arbeits- und Sichtweisen herangeführt werden und diese verstehen und anwenden lernen.
Was sind denn überhaupt „Forschertage“?
In der Forscherklasse zu sein bedeutet allerdings nicht allein Nachdenken und Tüfteln, sondern vor allem auch das neugierige Beobachten unserer Umwelt. Dies gelingt besonders in den „NW-Forscherstunden“, in denen der Unterricht zumeist projektartig angelegt ist. Wir nehmen uns dann Zeit zum Forschen, Experimentieren, Beobachten, Auswerten, Präsentieren, Sammeln und Ordnen…. NW-Forscherstunden ermöglichen es uns aber auch, recht flexibel außerschulische Lernorte zu besuchen.
Zwei Jahre lang – in Klassen 5 und 6 – haben wir in den NW-Forscherstunden Zeit für z.B. solche Dinge:
- Wir bauen technische Modelle und Vorrichtungen für unsere Experimente.
- Wir lernen das iPad kennen, arbeiten mit den wichtigen Anwendungsprogrammen oder steuern selbstgebaute Modelle.
- Wir sind der Natur, das heißt den Tieren und Pflanzen in unserem schulischen Umfeld aber auch in ihren natürlichen Lebensräumen auf der Spur.
- Wir lernen Interessantes über unseren menschlichen Körper, seine Entwicklung und seine Gesunderhaltung.
- Wir besuchen außerschulische Lernorte wie z.B. das Schulbiologiezentrum in Hannover, Museen oder auch Fachbetriebe und sprechen vor Ort mit Experten, um von ihnen Wissenswertes zu erfahren und zu lernen.
- Wir nehmen wenn möglich an Wettbewerben teil, die uns nochmal besonders fordern.
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Aber auch Inhalte aus dem Bereich Ernährung und Hauswirtschaft und erste „Wirtschaftsprojekte“ gehören zum Unterrichtsplan der Forscherklasse.
Welche Besonderheiten gibt es noch in den Forscherklassen?
Mindestens drei der so gegebenen fünf naturwissenschaftlichen Unterrichtsstunden werden hierbei von zwei Fachkolleginnen / Fachkollegen erteilt, so dass experimentelles Arbeiten besonders gefördert sowie zugleich intensiv betreut und begleitet werden kann.
Unsere Forscherklassen wollen das naturwissenschaftliche Interesse der Schülerinnen und Schüler wecken, Arbeitsweisen und Grundwissen legen und bereits vorhandene Begabungen fordern. Die Forscherklassen stehen grundsätzlich aber auch Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf offen.
Ein wesentliches Kennzeichen des Lernens in den Forscherklassen ist das Zusammenarbeiten in wechselnden und unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen, in denen die Schülerinnen und Schüler festgelegte Aufgaben erfüllen. Wir beobachten, dass dadurch das Soziale Lernen gefördert wird.
Natürlich kommen auch die Methoden des Kooperativen Lernens in den Forscherklassen zum Einsatz.
Der naturwissenschaftliche Unterricht lebt vom Interesse seiner Schülerinnen und Schüler. Ihr Vorwissen, ihre Neugier und ihre mündlichen Beiträge tragen ebenso wie das Zusammenarbeiten mit dem Partner oder in Gruppen wie aber auch das Präsentieren von Fachbeiträgen, das Demonstrieren von Modellen und das Vorstellen von Arbeitsergebnissen u.a. zum Erfolg des Unterrichts bei.
Um die Besonderheiten eines solchen Unterrichts für die Schülerinnen und Schüler zu würdigen, sind die Fach-Lernentwicklungsberichte (LEB) mit besonderen Bemerkungen versehen, in denen auf Unterrichtsinhalte, besondere Erlebnisse oder herausragende Arbeitsergebnisse Bezug genommen werden kann.